Ganz im Sinne des Spielzeitmottos HIMMEL UND ERDE begibt sich die Elbland Philharmonie Sachsen im Philharmonischen Konzert „Licht am Horizont“ auf die Spuren großer Romantiker. Gleichzeitig wird der letzte Philharmonische Konzertreigen mit Ekkehard Klemm als Chefdirigent des Orchesters eingeläutet, dessen Amtszeit im Sommer 2025 endet.
Der Konzertabend wird mit der Ouvertüre aus der Schauspielmusik „Das Kreuz an der Ostsee“ von E.T.A. Hoffmann eröffnet. Der Jurist Hoffmann, der vielen vor allem als Schriftsteller bekannt ist, sah sich selbst in erster Linie als Musiker: Er spielte Violine, Klavier und Orgel und komponierte unter anderem Opern, Singspiele, Kammermusik sowie Klaviersonaten. Er verfasste musiktheoretische Schriften und beeinflusste mit seinen Bühnenwerken maßgeblich die Entwicklung einer romantischen Musikästhetik.
Im Konzertprogramm folgt das Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur von Carl Maria von Weber. Im Jahr 1811 lernte Weber in München den Klarinettenvirtuosen Heinrich Joseph Baermann kennen. Begeistert von dessen Spiel komponierte er für ihn das Concertino in Es-Dur op. 26. König Maximilian I. Joseph von Bayern erteilte ihm aufgrund der positiven Rezeption des Concertinos weitere Kompositionsaufträge. Infolgedessen vollendete Weber noch im selben Jahr seine Klarinettenkonzerte Nr. 1 f-Moll op. 73 und Nr. 2 Es-Dur op. 74 – richtungsweisende Werke für die romantische Sololiteratur für Klarinette. Das 2. Klarinettenkonzert wird von Robert Oberaigner, Solo-Klarinettist der Sächsischen Staatskapelle, interpretiert.
Nachdem das Orchester in den Saisoneröffnungskonzerten der vergangenen Jahre die 3. sowie 4. Sinfonie von Anton Bruckner musizierte, erklingt im zweiten Teil des Konzerts die 6. Sinfonie A-Dur. Bruckner, der seine 6. Sinfonie nie in voller Gänze gehört hat, bezeichnete sie selbst als seine „keckste“ Sinfonie: Er verzichtete auf die religiöse Dimension, die sein musikalisches Oeuvre prägen und durchsetzte die Sinfonie mit einer durchgängigen Motorik.
Ein Einführungsgespräch findet ca. 20 Minuten vor Konzertbeginn mit Chefdirigent Ekkehard Klemm statt.
ROBERT OBERAIGNER
Robert Oberaigner ist Solo-Klarinettist der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter ihrem Chefdirigenten Christian Thielemann und als Solist und Kammermusiker einer der profiliertesten und vielseitigsten Klarinettisten seiner Generation. Besondere Schwerpunkte setzt er im Bereich der zeitgenössischen Musik sowie auch in der historischen Aufführungspraxis. Seine Engagements führen Robert Oberaigner auf die Bühnen renommierter internationaler Konzerthäuser und Festivals wie des Wiener Musikvereins, des Concertgebouw Amsterdam, der BBC Proms, des Lucerne Festival, des Mozarteum Salzburg, der Kölner Philharmonie, der Salzburger Osterfestspiele, des Richard Strauss Festivals in Garmisch oder der Internationalen Schostakowitsch Tage in Gorisch.
In unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen arbeitet er regelmäßig mit Musik-Größen wie Myun Whun Chung, Leonidas Kavakos, Nils Mönkemeyer, Christian Gerhaher und Sol Gabetta zusammen. Solistisch trat er unter anderem mit dem Gürzenich Orchester Köln sowie auch der Sächsischen Staatskapelle Dresden in Erscheinung.
Robert Oberaigner ist Initiator der Konzertreihe „kapelle21“ mit Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle, welche sich der Aufführung und Vermittlung der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts widmet. In diesem Rahmen brachte er unter anderem das ihm gewidmete Klarinettenkonzert „C’era und volta un pezzo di legno“ des Mailänder Komponisten Simone Fontanelli zur Uraufführung. 2018 gab er in Tokio sein Debüt als Komponist mit der Aufführung seines Opus 1 „Tränen der Colombina“. Im Bereich der Alten Musik konzertiert er mit namhaften Ensembles wie dem Concerto Köln, dem Dresdner Festspielorchester oder der Cappella Coloniensis und gibt Meisterkure in Mailand, Peking und Südtirol.
Robert Oberaigners Diskographie umfasst mehrere Einspielungen für das deutsche Label Dabringhaus & Grimm mit seinem Klavierpartner Michael Schöch. 2016 erschienen sämtliche Werke für Klarinette und Klavier von Max Reger sowie 2018 die Sonaten von Johannes Brahms. 2019/2020 folgt eine Aufnahme mit dem Werk für Klarinette des polnisch-jüdischen Komponisten Myczieslav Weinberg in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Michail Jurowsky für Naxos.
Geboren in Hall in Tirol, Österreich studierte Robert Oberaigner zunächst am Tiroler Landeskonservatorium bei Max Bauer und später an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Horst Hajek und Johann Hindler sowie historische Aufführungspraxis bei Eric Hoprich in Den Haag. Er komplettierte seine Studien an der Musikhochschule Lübeck bei Sabine Meyer. Von 2003 bis 2014 war er Solo-Klarinettist des Kölner Gürzenich Orchesters und spielte als Gast unter anderem bei den Berliner und Wiener Philharmonikern.
PROGRAMM
Ernst Theodor Amadeus Hoffmann
Ouvertüre aus der Schauspielmusik „Das Kreuz an der Ostsee“
Carl Maria von Weber
Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-Dur op. 74 (J. 118)
Anton Bruckner
6. Sinfonie A-Dur (WAB 106)
SOLIST
Robert Oberaigner (Klarinette)
DIRIGENT
Ekkehard Klemm
KONZERT – UND TICKETINFORMATIONEN
Donnerstag, 26. September 2024, 18.00 Uhr in der Marienkirche Pirna
Tickets sind HIER erhältlich bei der Elbland Philharmonie Sachsen ✆ 03525 72260, online unter hallo.etix.com/eps, in allen DDV-Lokalen SZ-Treffpunkten sowie an der Abendkasse.
Samstag, 28. September 2024, 17.00 Uhr in der Christuskirche Freital-Deuben
Tickets sind HIER erhältlich bei der Elbland Philharmonie Sachsen ✆ 03525 72260, online unter hallo.etix.com/eps, in allen DDV Lokalen, SZ-Treffpunkten sowie an der Abendkasse.
Freitag, 4. Oktober 2024, 19.00 Uhr in den Landesbühnen Sachsen
Tickets sind HIER erhältlich bei den Landesbühnen Sachsen ✆ 0351 8954 214, online über den Ticketshop der Landesbühnen Sachsen sowie an der Abendkasse.
Foto: Andrej Kasik