Die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft dienen seit jeher als Inspirationsquelle für Kunstschaffende. Dies gilt im Besonderen für die Epoche der Romantik, in der Mystik und Natur in der Auseinandersetzung zwischen dem Menschen und seiner Umwelt verortet und ausgeleuchtet wurden.
Das Philharmonische Konzert „Feuer und Wasser“ unter der Leitung von Gastdirigent Hermes Helfricht setzt die gleichnamigen Entitäten in einen programmatischen Bezug und lädt ein in fantastische Sagen- und Märchenwelten.
Im Konzert erklingt zunächst „Das Märchen von der schönen Melusine“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Die Nymphe Melusine verlässt die Wasserwelt, um einen Sterblichen zu heiraten. Als dieser jedoch das Verbot umgeht, sie in ihrer wahren Gestalt zu betrachten, wird Melusine für immer in Reich der Wasserwesen verbannt. Die Komposition, so Bartholdy, illustriert dabei weniger den Märchenstoff, sondern bildet vielmehr die Stimmung der Handlung ab.
Im Konzertabend schließt sich „Wotans Abschied und Feuerzauber“ aus „Die Walküre“ von Richard Wagner an. Nur wer furchtlos das Feuer durchbrechen kann, das die in den Bergen zum Schlafen verbannte Lieblingstochter Wotans einschließt, wird sie erlösen.
Zurück im Wasserreich: In der sinfonischen Dichtung „Der Wassermann“ von Antonín Dvořák entführt ein Wassermann ein Mädchen aus dem Dorf in sein Reich. Sie wird schwanger und bekommt das Kind. Als sie nach einiger Zeit ihre Mutter an Land besuchen möchte, behält der Wassermann das Kind als Pfand zurück. Das Mädchen lässt jedoch die vereinbarte Besuchsfrist verstreichen; der Wassermann tötet daraufhin das gemeinsame Kind. Alle musikalische Themen sind vom Wassermann-Motiv abgeleitet, das wie ein böses Omen das gesamte als Rondo gestaltete Werk überschattet.
Den Abschluss des Konzerts bildet das Orchesterzwischenspiel „Siegfrieds Rheinfahrt“ aus der Oper „Götterdämmerung“ von Richard Wagner in einer Orchesterfassung von Engelbert Humperdinck. Der Dualismus der Elemente, der sich im Menschen- und Götterreich aufhebt, ist gleichzeitig Symbol für Verdammnis und Erlösung.
HERMES HELFRICHT
Dirigent Hermes Helfricht, geboren 1992, hat mit einer Vielzahl von europäischen Orchestern von Spanien bis Estland gearbeitet und dabei ein Repertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik abgedeckt. So wurde er eingeladen, das Bruckner Orchester Linz (Österreich), die Bremer Philharmoniker, die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, das Vanemuine Symphonieorchester (Estland), das Qatar Philharmonic Orchestra und die Württembergische Philharmonie Reutlingen zu dirigieren, um nur einige zu nennen.
Nach Engagements als Kapellmeister am Theater Erfurt und am Theater St. Gallen ist Helfricht nun als 1. Kapellmeister an der Oper Bonn tätig. Als erfahrener Operndirigent hat er Produktionen u.a. von Don Carlo, Lohengrin, Le nozze di Figaro, Hänsel und Gretel, Madame Butterfly, Eugen Onegin und Fidelio geleitet. Insbesondere seine neu bearbeitete Fassung von Cavallis La Calisto wurde von der internationalen Presse hoch gelobt und war bei der Premiere im Oktober 2020 ein großer Publikumserfolg. Zu den kommenden Projekten gehören Aufführungen der neu ausgegrabenen Opernschätze Frankensteins Li Tai Pe und Franchettis Asrael sowie Einladungen in die Elbland Philharmonie Sachsen und in die Philharmonie Reutlingen sowie Konzerte mit dem Beethoven Orchester Bonn. Für seine Arbeit wurde er bisher mit drei internationalen Dirigentenpreisen ausgezeichnet. Helfricht ist überdies ein gefragter Lied- und Kammermusikpianist und hat mit Künstlern wie David Geringas, Jeanine De Bique, Jacquelyn Wagner und Martin Mühle zusammengearbeitet.
PROGRAMM
Felix Mendelssohn Bartholdy
Das Märchen von der schönen Melusine op. 32 (MWV P 12)
Konzert-Ouvertüre (1833)
Richard Wagner
Wotans Abschied und Feuerzauber aus „Die Walküre“
Antonín Dvořák
Der Wassermann op. 107; sinfonische Dichtung
Richard Wagner
„Siegfrieds Rheinfahrt“ aus der Oper „Götterdämmerung“
(Orchesterfassung von E. Humperdinck)
DIRIGENT
Hermes Helfricht
KONZERT – UND TICKETINFORMATIONEN
Donnerstag, 12. September 2024, 18.00 Uhr in der Marienkirche Pirna
Tickets sind HIER erhältlich, bei der Elbland Philharmonie Sachsen ✆ 03525 72260, online unter hallo.etix.com/eps, in allen DDV-Lokalen SZ-Treffpunkten sowie an der Abendkasse.