Im 3. Philharmonischen Konzert unter der Leitung von Chefdirigent Ekkehard Klemm erklingt zunächst das Konzert für Streichorchester der polnischen Komponistin und Geigerin Grażyna Bacewicz (1909-1969), eine der bedeutendsten Vertreterinnen der modernen polnischen Musik. Bacewicz studierte in ihrer Geburtsstadt Łódź Klavier und Violine, später in Warschau Komposition und Philosophie. Das im Jahr 1948 entstandene KONZERT FÜR STREICHORCHESTER bedient sich etablierter Ästhetiken des Neoklassizismus und des Neobarock und ist dennoch eindeutig der Musik des 20. Jahrhunderts zuzuordnen. Intensive Klangteppiche und schwingende Klangflächen dokumentieren den Zwiespalt zwischen kompositorischer Traditionsgebundenheit und der Suche nach Neuem – gerade vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit.

Im Konzertabend schließt sich das Klavierkonzert Nr. 1 in e-Moll von Frédéric Chopin an. Das Klavierkonzert, das Chopin im Alter von 20 Jahren komponierte, steht nicht in der Tradition eines sinfonischen oder dialogisierenden Klavierkonzerts, sondern strebt das wirkungsvolle Virtuosenkonzert an. Chopin spielte das Werk im Jahr 1830 während seines letzten Auftritts in Polen – kurz bevor er seine Heimat verließ und nicht wiederkehren sollte. Inspiriert zu seiner Komposition hatte ihn seine erste Liebe Konstancja Gladkowska.

Als Solistin am Klavier ist Aleksandra Mikulska zu erleben. Mikulska wuchs in Chopins Heimatstadt Warschau auf, entwickelte bereits als Kind eine große Liebe zu dessen Klaviermusik und setzt sich aktuell als Präsidentin der Chopin-Gesellschaft u.a. für die Förderung des deutsch-polnischen Kulturaustausches ein.

Die Uraufführung der 2. Sinfonie D-Dur op. 73 im Musikvereinssaal zu Wien bescherte dem Komponisten Johannes Brahms einen der größten Triumphe seiner Karriere. Die Sinfonie gilt als ein eher froh gestimmtes Werk des Komponisten, der auch als „Klassikers der Romantik“ bezeichnet wird. Brahms wollte sich aus dem Schatten von dem Überkomponisten Beethoven lösen und strebte dennoch eine Weiterführung der sinfonischen Tradition der Wiener Klassik an. Die im Jahr 1877 fertiggestellte 2. Sinfonie D-Dur bildet den Abschluss des Konzertabends.

ALEXANDRA MIKULSKA

Ehrlich und persönlich, so lässt sich Aleksandra Mikulskas Spiel treffend charakterisieren. In ihren Konzerten möchte die charismatische Pianistin fremde Welten aufschließen und in kompletter Hingabe die Menschen berühren – ob mit der Musik von Johann Sebastian Bach, Joseph Haydn, Franz Liszt oder ihrem Landsmann Frédéric Chopin, mit dem sie besonders verbunden ist.

In Chopins Heimat Warschau aufgewachsen, entwickelte Aleksandra Mikulska schon als Kind eine große Liebe zu dessen Klaviermusik. Den Chopin-Wettbewerb, bei dem sie 2005 als beste polnische Pianistin ausgezeichnet wurde, verfolgte Aleksandra Mikulska zunächst im Fernsehen. In einer kleinen Plattenbauwohnung im zehnten Stock, in der kaum Platz war für ein Klavier.
Auf der Suche nach Freiheit und neuen interpretatorischen Impulsen zog es Aleksandra Mikulska für ihre musikalische Ausbildung erst nach Mannheim, dann für das Studium nach Karlsruhe (bei Peter Eicher), in das italienische Imola (Lazar Berman, Michel Dalberto) und nach Hannover (Arie Vardi). Wichtige Impulse erhielt sie zudem in Meisterkursen bei Diane Andersen, Kevin Kenner, Andrzej Jasinski und Lev Natochenny. Konzerte zu spielen bezeichnet Aleksandra Mikulska als Leidenschaft. Sie trat gemeinsam mit renommierten Orchestern unter der Leitung von Michael Sanderling, Pawel Przytocki, Kaspar Zehnder, Johannes Schlaefli, Stefan Fraas, Philippe Bach und anderen namhaften Dirigenten auf – unter anderem im Wiener Musikverein, Brucknerhaus Linz und der Zürcher Tonhalle. Regelmäßig ist sie Gast bei internationalen Festivals, wie dem MDR Musiksommer, dem Liszt Festival Raiding, dem Bodenseefestival, dem Usedomer Musikfestival oder der Styriarte.

Die deutsch-polnische Zusammenarbeit ist Aleksandra Mikulska ein Herzensanliegen. Sie ist Präsidentin der Chopin-Gesellschaft in Darmstadt, setzt sich für die Förderung des Nachwuchses ein und macht sich zudem für die Wiederentdeckung weniger bekannter Komponisten aus ihrer Heimat stark. So bringt Aleksandra Mikulska ihre polnischen Wurzeln mit hierzulande selten gespielter Musik von Komponisten wie Julian Fontana, Miłosz Magin, Artur Malawski und Karol Szymanowski zum Ausdruck.

Neben dem Solorepertoire, dem sie sich in erster Linie widmet, entdeckte sie bereits in jungen Jahren ihr Interesse für kammermusikalische Besetzungen – etwa mit den Violin- und Cellosonaten von Johannes Brahms und den Klavierkonzerten von Mozart, Beethoven und Chopin, denen sich Aleksandra Mikulska gern in experimentellen Fassungen für kleinere Ensembles nähert. Großes Interesse zeigt sie außerdem an den Liedern der polnischen und deutschen Romantik.

Für ihr jüngstes bei GENUIN classics erschienenes Album „Reflections“ kombinierte Aleksandra Mikulska zwei Schlüsselwerke des romantischen Klavierrepertoires: die beiden Sonaten in h-Moll von Frédéric Chopin und Franz Liszt.

Aleksandra Mikulska lehrt als Professorin für Klavier an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

 

PROGRAMM
Grażyna Bacewicz
Konzert für Streichorchester

Frédéric Chopin
Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll

Johannes Brahms
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

SOLISTIN
Aleksandra Mikulska (Klavier)

DIRIGENT
Ekkehard Klemm

 

KONZERT – UND TICKETINFORMATIONEN
Samstag, 16. März 2024, 17.00 Uhr im Kulturschloss Großenhain
Tickets sind HIER erhältlich sowie  im Kulturschloss Großenhain ✆ 03522 505555, online über Reservix sowie an der Abendkasse.

Donnerstag, 21. März 2024, 18.00 Uhr in der Marienkirche Pirna
Tickets sind HIER erhältlich sowie  bei der Elbland Philharmonie Sachsen ✆ 03525 72260, online unter hallo.etix.com/eps, in allen DDV Lokalen, SZ-Treffpunkten sowie an der Abendkasse.

Samstag, 23. März 2024, 18.00 Uhr in den Landesbühnen Sachsen Radebeul
Tickets HIER erhältlich sowie bei den Landesbühnen Sachsen ✆ 0351 8954 214, online über den Ticketshop der Landesbühnen Sachsen sowie an der Abendkasse.